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Meine Bücher! „Eine Stadt, ein Buch“

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frau mit büchern

Kolumne von Susanne Falk.

Who let the cats out? Durch Wien geistern diese Woche vermehrt schwarze Kater mit weißer Pfote. Der Grund: Wien startet wieder die Aktion „Eine Stadt. Ein Buch“. Dieses Mal hat man Elke Heidenreichs „Nero Corleone“ und „Nero Corleone kehrt zurück“ ausgesucht. Miau!

Einhunderttausend Exemplare des Doppelbandes bringt die Stadt, zeitlich passend zur Buchmesse BuchWien, dieses Jahr wieder unter die Wiener Bevölkerung. Und diesmal ist es ein Buch für jung und alt. Angesichts der Tatsache, dass es allein in Wien 250.000 Katzen gibt, wird das Buch reißenden Absatz finden.

Die Aktion hat bereits lange Tradition in Wien. Heuer wird zum 21. Mal Lesestoff umsonst verteilt. Vorgängerbücher waren etwa John Irvings „Die Bären sind los“ oder auch Ruth Klügers „weiter leben“. Ursprünglich stammt das Konzept zu der Buchaktion aus Chicago, heute finden sich neben Wien auch diverse andere Nachahmerstädte weltweit, die ihren Einwohnerinnen und Einwohnern Lesestunden schenken, ein Meet and Greet mit den Autorinnen und Autoren oft inklusive.

Als stolze Katzenbesitzerin (und meiner ist auch noch so schön schwarz, wie der Nero aus dem Buch) freut mich die Aktion in diesem Jahr schon mal sehr. Darüber hinaus mag ich Elke Heidenreichs Bücher gern. Zu guter Letzt freut sich auch mein jüngstes Kind, wenn ich ihm aus dem aktuellen Buch vorlese (das darf ich seit Neuestem wieder). Also ein dreifaches Hoch auf die Stadt Wien, die damit in diesem Jahr einen echten Volltreffer gelandet haben dürfte. ABER: Die Versuchung, für das kommende Jahr möglichst unpassende Buchtitel vorzuschlagen ist natürlich groß, sprich irgendein Buch, das nicht jedermanns Geschmack trifft.

Mir stellen sich die boshaften Nackenhaare auf, wie sie es immer tun, wenn mir hinterlistige Witze einfallen und los geht’s. Hier meine Hotlist der unpassenden Bücher für „Eine Stadt. Ein Buch“:

  • „Conni in Wien“: Alle hassen Conni und wenn der Tod ein Wiener ist, wird Conni, das Mädchen mit der Schleife im Haar und dem rotweißen Ringelpulli, in dieser Stadt sicher ihr vorzeitiges Ende finden. Ein echtes Schmankerl für alle Eltern!
  • Jonathan Franzen „Unschuld“: Angesichts der politischen Entwicklungen in dieser Alpananenrepublik (und ja, das ist eine Zusammenführung der Worte Alpen- und Bananenrepublik) müsste Franzen aber noch einiges umschreiben. Doch immerhin heißt ein Kapitel schon mal „The Republic of Bad Taste“. Trifft es nach Ibiza, Chat-Affäre usw. doch ganz gut.
  • „Die Bibel“: Kein Scherz. Ich schlage hier als Agnostikerin (auf halbem Weg zur Atheistin) ernsthaft die „Bibel“ vor. Denn ein Land, dass Flüchtlinge bei eiskaltem Wetter in Zelte steckt, statt für anständige Unterkünfte zu sorgen, sollte vielleicht noch einmal seine angeblich so „christlichen Werte“ überdenken. Urteil: Durchgefallen. Setzen. Buch aufschlagen. Nachlesen.
  • Und zum Schluss ein Hörbuch, nämlich „Der Herr Karl“ von Helmut Qualtinger: Falls Sie wissen möchten, was die Wiener wirklich denken… Angesicht steigender Papierpreise ist ein Hörbuch eh eine gute Alternative fürs nächste Jahr, Download für jeden frei verfügbar.

So, muss jetzt Kater kraulen. Das geht ja zum Glück parallel zum Lesen. Es sei denn, das Tier legt sich schon wieder aufs Buch und schnurrt… Komm, Teddy, lass uns Conni lesen!

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