Das große Ganze, die Gesamtperspektive nicht aus den Augen zu verlieren und trotzdem den Ersten Weltkrieg aus ganz persönlichen Sichtweisen zu schildern, hat sich Peter Englund zur Aufgabe gemacht. Der schwedische Historiker, ehemaliger Kriegsberichterstatter und Nobelpreiskomitee für Literatur, schildert in seinem jüngsten Buch die Kriegsereignisse der Jahre 1914-1918 aus den Blickwinkeln von 19 Personen, die am Geschehen unmittelbar beteiligt waren: Eine Jugendliche, ein Gebirgsjäger, ein Jagdflieger, Offiziere, Artilleristen oder Kavalleristen, immer verschiedene Nationalitäten.. Seine Personen waren an fast allen wichtigen Kriegsschauplätzen. So gelingt ihm das Kunststück, Persönliches mit der Gesamtlage zu verknüpfen.
In der Zusammenstellung klingt dies eher konstruiert und schematisch, liest sich aber keineswegs so, urteilt die ZEIT (45/2011) und fährt fort Trotz des permanenten Perspektivenwechsels gelingt es Englund immer wieder, den Leser in die jeweilige Sicht des Erzählenden einzubinden. […] Englund hat für die Nachgeborenen erlebbar gemacht, was und wie die Zeitgenossen vermutlich empfunden haben. Das ist meisterhaft.
Spiegel online lobt: Also hat Englund dieses neue Buch geschrieben, ein riskantes, aufregendes Werk, das die Gesetze des Genres sprengt. […] Peter Englund verschränkt in seinem Buch die Schicksale seiner Figuren ineinander, er gibt ihnen immer nur kurze Auftritte.
Welt online ebenfalls positiv: Englund zeigt etwas Unerhörtes: dass die Dekadenz der Jahrhundertwende eben nicht nur ein Phänomen der Kunst war, sondern eine Grundstimmung des Aufbruchs, Vitalismus im Alltag.
Peter Englund:
Schönheit und Schrecken
Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs, erzählt in neunzehn Schicksalen
a.d. Schwedischen von Wolfgang Butt
Rowohlt, Berlin 2011
bei amazon