Im Januar 2012 ist Reginald Hill im Alter von 75 Jahren gestorben. Glück für die deutschen Leser, dass viele seiner Werke noch nicht übersetzt sind und somit noch eine Reihe wunderbarer Bücher dieses Autors vor uns liegen.
In dem 2010 entstandenen Rache verjährt nicht drehen sich die Geschehnisse einmal nicht um die Yorkhire-Polizisten Dalziel und Pescoe, sondern um den ehemaligen Hedgefonds-Manager Wolf Hadda. Mitten in der Nacht von der Polizei aus dem Schlaf gerissen, wirft man ihm vor, Kinderpornos zu sammeln. Die Presse stürzt sich auf das vermeintliche Monster. Dem gelingt die Flucht aus dem Gerichtssaal, nur, um vors nächste Auto zu laufen und als entstellter Krüppel in die geschlossene Psychiatrie zu wandern. Dort beginnt sein Spiel mit der behandelnden Therapeutin. Und sechs Jahre später, nach seiner Entlassung, startet Hadda schließlich seinen Rachefeldzug.
Die ZEIT (02/2013) begeistert: Hill spielt über die literarische Bande, Der Graf von Monte Christo klingt mit und Dickens Pickwickier, Wordworth lässt lyrisches Wolfsgheul ertönen. Das ist kein Belesenheitsgehuber, sondern orchestrale Inszenierung von Zwischen- und Nebentönen: der Krimi als Mahler-Symphonie. Mit Wonne unterwirft man sich den Verwirrungs- und Vorspiegelungsmanövern dieses Erzählers, lässt sich willig auf seine Rache- und Schauerscharaden ein. […] Posthumes Wunderwerk englischer Erzählkunst.
Welt online positiv: […] denn das Beste an “Rache verjährt nicht” ist der Plot, der in einem dreigliedrigen Prolog zwar angedeutet, dann aber lange, fast zu lange liegen gelassen wird, um sich spät, beinahe zu spät zu entfalten.
Reginald Hill:
Rache verjährt nicht
a.d. Engl. von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
Suhrkamp, Berlin 2013
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