Er war selbst Agent, spionierte, verhörte Überläufer und arbeitete für den MI6 in Bonn und Hamburg, bevor er 1964 den Dienst quittierte und als Schriftsteller Karriere machte: John le Carré, bürgerlich David John Moore Cornwell, der am 19. Oktober 85 Jahre alt wird. „Der Spion, der aus der Kälte kam“ brachte den Durchbruch, dabei war es schon der dritte Roman um den Agenten George Smiley, und es sollten weitere folgen. Ebenso wie Verfilmungen und immer wieder Auszeichnungen, 15 insgesamt, darunter die des besten Kriminalromans der letzten 50 Jahre im Jahr 2005 für „Der Spion der aus der Kälte kam“.
Nun legt der Altmeister des Agententhrillers seine Autobiographie vor. „Der Taubentunnel. Geschichten aus meinem Leben.“ heißt sie und die FAZ jubelt: „Vergnügen auf jeder Seite […] Le Carré ist […] ein begnadeter Erzähler mit ausgeprägtem Sinn für Komik und minutiöser Beobachtungsgabe.”
Und auch Spiegel online hält fest: „Le Carré selbst hat sich für die unterhaltsamste Form der Lebenserzählung entschieden, und so ist “Der Taubentunnel” eine Art Best-of geworden, erzählt im Partyplauderton.“
Der SWR meint: „Der Untertitel des Buches, “Geschichten aus meinem Leben”, ist daher kein britisches Understatement. Seelen-Striptease? Fehlanzeige! Männer über 40 ändern sich nicht, Spione erst recht nicht. […] Der Leser soll in den 38 Kapiteln gar nicht schlau werden über Cornwell-le-Carré.“
Deutschlandradio Kultur lobt: „Genau dieses Prinzip macht das Buch so spannend und vergnüglich zu lesen: Wir sehen einem Schriftsteller dabei zu, wie er Realitäten zu Fiktionen verwandelt, die ihrerseits etwas über Realitäten sagen.“
Und Anja Goerz erklärt bei Radio Bremen schlicht: „Es ist so eine Art Geschenk zum 85. Geburtstag von John le Carré. Und ich finde diese persönlichen Geschichten einfach toll.“
John le Carré
Der Taubentunnel. Geschichten aus meinem Leben
Aus dem Englischen von Peter Torberg.
Ullstein Verlag, Berlin 2016
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