Zehn Jahre lang wütete die Kulturrevolution in China. In den Jahren 1966 bis 1976 starben mindestens hundertausende Menschen. Politik, Kultur, öffentliche Meinung, Schule und Universitäten standen in der Schusslinie, viele Professoren wurden ermordet, ein normaler Hochschulbetrieb war nicht möglich.
Eine aktuelle Ausstellung im Museum für Fotografie beschäftigt sich mit dieser Zeit, als man das Foto als Propagandamittel entdeckte. Rund ein Drittel der Schau zeigt historisches Bildmaterial. Der Schwerpunkt will jedoch zeigen, welche Auswirkungen die Kulturrevolution und ihre Bilderwelten auf die zeitgenössische chinesische Fotografie haben. Das deutsch-chinesische Kuratorenteam hat dafür eine Vielzahl von Werken chinesischer Künstler zusammengetragen.
taz.de kritisch: „Dass die ersten Versuche einer Auseinandersetzung mit der Kulturrevolution und ihren Bildern behutsam und vorsichtig geschahen, ist verständlich. Weniger dagegen, wie rar offenbar aktuelle Versuche sind, die den vorangegangenen auch nichts Substanzielles hinzufügen.“
Der Tagesspiegel fasst zusammen: „Wir werden in dieser Ausstellung Zeuge einer mühsamen Bewusstmachung von Geschichte, einer Erinnerungsarbeit, ohne die das Trauma der Kulturrevolution nicht bewältigt werden kann.“
Arbeiten in Geschichte
Zeitgenössische chinesische Fotografie und die Kulturrevolution
Ausstellung bis zum 7. Januar 2017
Katalog zur Ausstellung hier
Coverabbildung © Kerber Verlag
Museum für Fotografie
Jebensstraße 2
10623 Berlin
Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Freitag bis Sonntag: 11 bis 19 Uhr
Donnerstag: 11 bis 20 Uhr
Montag: geschlossen
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Danke für diese spannenden Hinweise. Ich werde die Ausstellung besuchen