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Stephan Reimertz

Aufbrechendes Leben, infiziert mit Todeskeim

Aufbrechendes Leben, infiziert mit Todeskeim

Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen zeigen mit dem Centre Pompidou eine Ausstellung aus dem Nachlass von Karel Appel. Von Stephan Reimertz Ein Tsunami frischer Farben flutet München. Die Pinakothek der Moderne zeigt Arbeiten auf Papier eines Meisters der modernen Mischtechnik. In furioser Leichtigkeit steht der niederländische Maler,… Weiterlesen »Aufbrechendes Leben, infiziert mit Todeskeim

herr beckmann

“Eine dänische Prinzessin”. Eine Kurzgeschichte von Stephan Reimertz

»Haben Sie von Prinzessin Karin gehört?« »Die Nichte der dänischen Königin?« »Ich war sieben Jahre Dienstmädchen bei ihr. Von dem Jahr an, als sie nach Paris kam, bis zu ihrem frühen Tod.« »Woran ist sie gestorben?« »Die Ärzte konnten es nicht sagen. Ich glaube, sie… Weiterlesen »“Eine dänische Prinzessin”. Eine Kurzgeschichte von Stephan Reimertz

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der schriftsteller

Stephan Reimertz_Logo für FS_WebEin Gedicht von Stephan Reimertz

 

 

 

ich stelle die schrift
die alle welt betrifft

für meinen fleiß
bekam ich einen preis

als stadtschreiber von pusemuckel
hab ich neun monate auf dem buckel

in dem dichten kleinstadtmief
war ich besonders kreativ

mein neuer roman
ist aktuell und kommt gut an

der lektor hat gepfuscht
der verlag hat gepuscht

und mein werk da steht es schon
lobend erwähnt im feuilleton

sonst lebe ich nur in berlin
in diese stadt gehör ich hin Weiterlesen »der schriftsteller

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“Das Mädchen”

Eine Kurzgeschichte
von Stephan Reimertz

 

Das Hotel war an der Place Dauphine. Ich zahlte für eine Woche im Voraus. Am Abend ging ich durch die Stadt, dachte an meine Jugend und kaufte mir eine Flasche Rotwein, Käse und ein Baguette. Ich ging hinunter zur Spitze der Insel, setzte mich zu den jungen Leuten auf die Steine und schaute den Fluss hinunter. Schiffe mit Touristen fuhren vorbei. Wasser schwappte. Ein paar Jugendliche hatten ein Radio mitgebracht und tanzten. Andere saßen da und rauchten.

»Es ist wie auf einem Boot«, sagte ein Mädchen. Ich drehte mich um. Sie gefiel mir. Mit so einem Mädchen war ich vor langer Zeit zusammen gewesen.

»Haben Sie eine Zigarette?«

»Nein«, sagte ich und goss ihr Wein in den Plastikbecher. Sie rückte näher.

»Sind Sie aus den Staaten?« fragte sie.

»Aus Wisconsin.«

»Wie meine Mutter.«

»Und Ihr Vater?«

»Hab ich nicht gekannt.«

»Das tut mir leid.«

»Nicht Ihre Schuld.«

Sie erzählte von ihrer Mutter und ihrer Großmutter, ihrerWeiterlesen »“Das Mädchen”