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Rezension

Literatur: Aljoscha Brell: „Kress“

Literatur: Aljoscha Brell: „Kress“

Literatur: Aljoscha Brell: „Kress“
Coverabbildung © Ullstein Verlag

 Rezension von Barbara Hoppe

Fremdschämen ist eine merkwürdige Angelegenheit. Da sagt und tut jemand etwas, und man selbst schämt sich in Grund und Boden, so peinlich ist der andere. Dabei könnte es uns völlig gleichgültig sein, was dieser jemand sagt oder tut, kennen wir ihn doch meistens nicht und haben auch sonst nichts mit ihm zu tun. Noch kurioser wird es, wenn sich dieses Phänomen auf eine literarische Figur bezieht. Man liest ein Buch und bekommt vor lauter Scham fast einen roten Kopf.

Ein Loser, der das Herz erwärmt

So geht es einem mit Kress. Kress ist Student der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin. 12. Semester. Er ist natürlich belesener als seine Kommilitonen, intelligenter, charmanter, höflicher. Während um ihn herum nur Mittelmaß, Small Talk und Belanglosigkeit herrschen, beschäftig sich Kress mit den philosophischen Fragen des Lebens. In seiner Weiterlesen »Literatur: Aljoscha Brell: „Kress“

Literatur: Franziska Berge „Septembertage oder die Jagd nach den Abgründen“

Literatur: Franziska Berge „Septembertage oder die Jagd nach den Abgründen“

Rezension von Barbara Hoppe „Sie treffen: Anna, in ihrem Beruf nennt sie sich Sarina von Maltig, auffallendes Merkmal sind ihre hennarot gefärbten, krausen Haare. Martin, seine Haarfarbe ist ungewiss braun. „Die Frau auf dem Fahrrad“, sie heißt Frau Schneider, mit dem Rufnamen Liese, und hat… Weiterlesen »Literatur: Franziska Berge „Septembertage oder die Jagd nach den Abgründen“

Feuilletonscout empfiehlt ... Kabarettist Hagen Rether mit „Liebe“

!Tipp: Kabarettist Hagen Rether mit „Liebe“

 Rezension von Barbara Hoppe

Feuilletonscout empfiehlt ... Kabarettist Hagen Rether mit „Liebe“Er denkt Gesellschaftspolitisches radikal zu Ende, deckt das Skandalöse oder Widersprüchliche darin auf und spricht es auch aus. Hinter dem wunderschönen Programmtitel „Liebe“ verbirgt sich messerscharfe Kritik an allen großen Themen unserer Zeit: Religion, Massenmedien, Kapitalismus, Konsumismus, Massentierhaltung, Islamfeindlichkeit oder auch Globalisierung. Der Zuhörer lacht – und gleichzeitig bleibt ihm dieses Lachen im Halse stecken, zu tief geht die darin liegende Wahrheit, zu absurd klingt das Gesagte.Weiterlesen »!Tipp: Kabarettist Hagen Rether mit „Liebe“

Literatur: Ulrich L. Lehner „Mönche und Nonnen im Klosterkerker. Ein verdrängtes Kapitel Kirchengeschichte

!Tipp: Ulrich L. Lehner „Mönche und Nonnen im Klosterkerker. Ein verdrängtes Kapitel Kirchengeschichte“

Feuilletonscout – Rezension

Literatur: Ulrich L. Lehner „Mönche und Nonnen im Klosterkerker. Ein verdrängtes Kapitel Kirchengeschichte
Coverabbildung © Verlagsgemeinschaft topos

Wer bei diesem Titel ein reißerisches Skandalbuch erwartet, der wird enttäuscht. Aber ein solcher Stil würde zum Autor des schmalen Büchleins auch schwerlich passen: Seit 2006 Professor für Kirchen- und Theologiegeschichte an der Marquette University in Milwaukee, gehört zu den Forschungsgebieten von Ulrich L. Lehner die frühneuzeitliche Geschichte Mitteleuropas und die europäische Religionsgeschichte. Und dies auf akademische, nicht marktschreierische Art. (Was durchaus mit einschließen darf, dass 2011 sein Buch „Enlightened Monks“ mit dem Shea Preis der amerikanischen Historiker als „bestes und originellstes Buch zur Geschichte des Katholizismus“ ausgezeichnet wurde.)

Ein Buch, das es eigentlich nicht hätte geben sollen

Geplant, so heißt es bei Lehner im Vorwort, sei das Buch nicht gewesen. Erst als er bei Recherchen zu einem Band über die Geschichte des Benediktinerordens während der Aufklärungszeit über zahlreiche Anzeichen, Bemerkungen und Fälle gestoßen sei, die darauf hinwiesen, dass auch in Klöstern Missbrauch, Ausschweifungen und sogar Kapitalverbrechen vorkamen, habe er tiefer gegraben, bis Weiterlesen »!Tipp: Ulrich L. Lehner „Mönche und Nonnen im Klosterkerker. Ein verdrängtes Kapitel Kirchengeschichte“

Feuilletonscout empfiehlt: Haruki Murakami „Wenn der Wind singt“ und „Pinball 1973“

!Tipp: Haruki Murakami „Wenn der Wind singt“ und „Pinball 1973“

Rezension von Barbara Hoppe

Feuilletonscout empfiehlt: Haruki Murakami „Wenn der Wind singt“ und „Pinball 1973“
Coverabbildung © DuMont Buchverlag

Zunächst vorweg: Wer Haruki Murakami liebt, liebt ihn. Wann bekommt dieser Mann endlich den Literaturnobelpreis? Immerhin gilt er jedes Jahr als Favorit, und jedes Mal bekommt ihn ein anderer.

Ich bin ein Fan dieses japanischen Autors, und so hielt ich auch gespannt die jüngste deutsche Übersetzung in den Händen. Zwei Kurzromane in einem Band, die eigentlich Murakamis Erstlinge sind und nun nach 35 Jahren –endlich – auf Deutsch vorliegen.

Allein die Entstehungsgeschichte dieser beiden dünnen Werke ist ein Roman wert. Glaubt man dem 2014 verfassten Vorwort des Autors, so war es im Jahr 1974, als Murakami eine Jazzbar besaß und seine Nächte dort verbrachte. Bis er eines Tages aus der Ferne, auf einer grünen Wiese sitzend, ein Baseballspiel beobachtete. Aus heiterem Himmel wusste er: Er muss einen Roman schreiben.

Und so kam es, dassWeiterlesen »!Tipp: Haruki Murakami „Wenn der Wind singt“ und „Pinball 1973“

!Tipp:Die Museen der Insel Föhr. Das Friesenmuseum

 Rezension von Barbara Hoppe

Feuilletonscout empfiehlt ... Die Museen der Insel Föhr. Das FriesenmuseumDr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum

Wer ins Friesenmuseum in Wyk auf Föhr möchte, muss erst einmal durch ein großes Tor aus Blauwalunterkieferknochen hindurch. Dahinter befindet sich – eingebettet in eine wunderschöne kleine Parkanlage – ein kleines Freilichtmuseum, das den Besucher auf vergangene Zeiten einstimmt. Hier steht das älteste Haus Föhrs, das 1617 erbaut und 1927 aus Alkersum hierher versetzt wurde. Dahinter steht eine Bockwindmühle von der Hallig Langeneß und eine landwirtschaftliche Scheune aus dem Dorf Midlum. Nur eine Randbemerkung, aber besonders reizvoll: die großzügige Spende eines Rosengartens mit über 100 seltenen und alten Rosenarten.

Schließlich steht man vor dem Friesenhaus, in dem Weiterlesen »!Tipp:Die Museen der Insel Föhr. Das Friesenmuseum

Neu im Kino: „Shaun das Schaf – Der Film“

!Tipp: „Shaun das Schaf – Der Film“

Rezension von Barbara Hoppe

Neu im Kino: „Shaun das Schaf – Der Film“Es liegt so viel Sorgfalt in den Animationen von „Shaun das Schaf“, dass jeder Animateur pro Tag nur zwei bis drei Sekunden Film schaffte. Nachdem 2007 die ersten Kurzfilme auch im deutschen Fernsehen liefen, folgt nun die Kinofassung von „Shaun das Schaf“ aus den britischen Produktionsstudios Aardman Animations, die auch für „Wallace & Gromit“ verantwortlich sind.

Darin muss Shaun seinen ganzen Einfallsreichtum spielen lassen, um seine Herde, Hund Bitzer und den Bauern wieder wohlbehalten auf die heimische Farm zurückzubringen. Weiterlesen »!Tipp: „Shaun das Schaf – Der Film“

Feuilletonscout empfiehlt “Ein Frühling in Jerusalem” von Wolfgang Büscher

!Tipp: “Ein Frühling in Jerusalem” von Wolfgang Büscher

 Rezension von Barbara Hoppe

Feuilletonscout empfiehlt “Ein Frühling in Jerusalem” von Wolfgang BüscherNormalerweise wandert Wolfgang Büscher: einmal an den Außengrenzen von Deutschland entlang, quer durch Amerika (vgl. Feuilletonscout v. 17.5.2011) oder von Berlin nach Moskau, ein Marsch, der ihn durch sein Buch „Berlin-Moskau“ (vgl. Feuilletonscout v. 28.8.2012) im Jahr 2004 schlagartig bekannt machte.

Nun also Israel, genauer, Jerusalem. Wandern kann man hier nicht. Das Land ist viel zu klein. Aber man kann verweilen, umherwandeln, beobachten – und darüber schreiben. Wolfgang Büscher blieb einen Frühling lang in Jerusalem, zuerst in einem kargen arabischen Hostel, später etwas komfortabler in einem griechischen Konvent.

In den rund zwei Monaten durchstreift er die StadtWeiterlesen »!Tipp: “Ein Frühling in Jerusalem” von Wolfgang Büscher

!Tipp: Orquestrina Baborák

 Rezension von Barbara Hoppe

Feuilletonscout empfiehlt .... Orquestrina Baborák
Bildnachweis: Lucie Cermakova

“Ausverkauft” prangt über der Abendkasse der Kammerphilharmonie Berlin. Heute Abend spielt das Orquestrina Baborák bekannte Filmmusiken, Tangos von Piazzola und Maurice Ravels „Boléro“ in Kammermusikbesetzung. Und ausverkauft muss ein solches Konzert auch sein.

Hornist Radek Baborák spielt Weltklasse, und sein Ensemble steht ihm in nichts nach.Weiterlesen »!Tipp: Orquestrina Baborák

Feuilletonscout empfiehlt... Kochen nicht nur mit Kindern: "Im Kochtopf um die Welt"

!Tipp: Kochen mit und ohne Kinder: „Im Kochtopf um die Welt“

 Rezension von Barbara Hoppe

Feuilletonscout empfiehlt... Kochen nicht nur mit Kindern: "Im Kochtopf um die Welt"„Im Kochtopf um die Welt“ – das ist ausnahmsweise mal kein neuer Film, der Titel eines Buchpreisträgers oder die jüngste Ausstellung über Kochgeschirr. „Im Kochtopf um die Welt“ soll an dieser Stelle einmal den Sprung über die mittelhohe und hohe Kultur machen: Es geht nämlich ums Kochen. Noch mehr: Ums Kochen mit Kindern. Und nicht nur das: Denn die Gerichte führen uns einmal rund um den Globus: von Deutschland über Italien und die Türkei bis nach Peru und Indien. Gemeinsam in der Familie kochen und dabei ganz viel über Land und Leute kennenlernen, aus denen die Rezepte kommen, das verspricht Koch Nelson Müller.Weiterlesen »!Tipp: Kochen mit und ohne Kinder: „Im Kochtopf um die Welt“

Feuilletonscout empfiehlt... Die Gorillas

!Tipp: Impro-Theater vom Feinsten: Die Gorillas

 Rezension von Barbara Hoppe

Feuilletonscout empfiehlt... Die GorillasWenn Leon Düvel abends auf die Bühne geht, weiß er nicht, was ihn erwartet. Wird er heute einen Workshop zum Thema „Stricken“ im Stil von Bertolt Brecht inszenieren oder ein Liebhaber sein oder doch nur die Blume am Wegesrand? Er wird singen, vielleicht auch tanzen oder dichten, den Faden verlieren oder gegen das imaginäre Pferd laufen, von dem er vergessen hat, dass sein Kollege es dort, hinten auf der Bühne, gerade eben noch angebunden hat.Weiterlesen »!Tipp: Impro-Theater vom Feinsten: Die Gorillas

M. Claude und seine Töcher

!Tipp: „M. Claude und seine Töchter“ im Kino

Feuilletonscout – Rezension

M. Claude und seine TöcherDas Leben von M. Claude (Christian Clavier) könnt so schön sein: Der Notar aus dem kleinen Städtchen Chinon ist wohlhabend, hat ein großes, schönes Haus und vor allem: vier wunderbare, wunderschöne, erfolgreiche Töchter. Doch seine Vaterliebe wird auf eine harte Probe gestellt, als eine nach der anderen ihren Heiratskandidaten vorstellt: Ségolènes Auserwählter ist Chinese, Fréderique ehelicht den Muslim Rachid und Odile heiratet den Juden David. Nun ruht die ganze Hoffnung auf der Jüngsten, Laure. Und sie scheint die Hoffnungen der Eltern zu erfüllen: Weiterlesen »!Tipp: „M. Claude und seine Töchter“ im Kino