Budapest im Herbst: Das Haydneum lädt in der ungarischen Kultur-Hauptstadt zur Entdeckung vergessener, musikalischer Schätze des Ungarn im 17. und 18. Jahrhundert ein. Von Barbara Röder.
Vom Vermächtnis und Erbe des Alten Ungarn von 1630-1830
Kein geringerer als Joseph Haydn ist der Namenspatron einer neuen kulturell bedeutenden, ungarischen Musik-Stiftung: dem Haydneum. Dieses innovative, ideenreiche „Zentrum für Alte Musik“ kann als die „musikwissenschaftliche Schatztruhe“ des Ostens betitelt werden. Immense Fundstücke europäischer Musik werden in akribischer, kenntnisreicher Feinarbeit von Spezialisten gesichtet, katalogisiert, eingescannt und sicher bald auch verlegt.
Joseph Haydn, der Jahrzehnte von 1761 bis zur Auflösung der Kapelle 1790 als Hofkapellmeister der musikalisch hochgebildeten, ungarischen Familie Esterházy wirkte, ist Dreh- und Angelpunkt, geistiger Inspirator der Forscher und Musikwissenschaftler des Haydneums. Ein überwältigend kostbares Konvolut an Partituren und Einzelstimmen präsentiert mit großer Demut und Andacht Katalin Kim, Musikexpertin und Forschungsbeauftragte des Haydneums.
In der Budapester Burg, einem wahren königlichen Schmuckstück, befindet sich nämlich das größte Digitalisierungszentrum Ost-Europas. Was Katalin Kim und ihr Team zum Pressetermin den geladenen Gästen zeigt, ist schlichtweg überwältigend: Kammermusik-Partituren, Opern-Partituren mit persönlichen Korrektur-Einträgen von „Giuseppe Haydn“ oder handschriftliche Skizzen zu seinen für Esterházy geschaffenen Sinfonien und Oratorien. Kims geschmackvoll geschilderte Ausführungen regen zum Fabulieren und Nachdenken an. Als Haydn 1809 starb, vermachte er laut Testament sämtliche Noten und Manuskripte den Esterházys. Auch der Nachlass seines jüngeren Bruders Michael Haydn (1737-1806) befindet sich gut verwahrt in Budapest. 1920 wurden mehrere Eisenbahnwaggons in Eisenstadt mit Partituren beladenen und fanden auf abenteuerliche Weise ihre Heimat zuerst in Fertőd und danach in den gut gesicherten Verliesen der Budapester Burg. Heute beherbergt den Schatz die Széchényi-Nationalbibliothek in Budapest.
Beim sehr informativen Gespräch erwähnt Katalin Kim natürlich auch den Vorgänger Haydns auf Schloss Esterházy: Gregor Joseph Werner. Fast 300 Partituren hat die Stiftung Haydneum schon digitalisiert. Der Salzburger Musikwissenschaftler Richard Moder widmete 1959 Gregor Joseph Werner einen schönen, bedeutsamen Aufsatz mit dem Titel: „Ein Meister des ausgehenden musikalischen Barock in Eisenstadt“. Dort rollt Moder das Verhältnis Haydns zum viel älteren, sehr gläubigen, eher auf die Kirchenmusik spezialisierten Werner auf. Das Zeitalter des Übergangs vom Hochbarock zur Klassik wird hier sehr lebendig. Dass Werner Haydn als „Modehansl“ und „Gsanglmacher“ betitelte (gilt als nicht belegt!) macht schmunzeln und tilgt das Bild von Haydn als „Papa-Haydn“. Ein kurzer Auszug von Moders Einschätzung der Zeit sagt viel zum Forscherdrang Moders aus, der wie die engagierten. „Haydneum-Geister“ nach dem zweiten Weltkrieg nach Eisenstadt fuhr, um Partituren Werners oder Einzelstimmen-Abschriften für die Forschung und für Aufführungen zu sichten.
Anbei das Zitat aus „Ein Meister des ausgehenden musikalischen Barock in Eisenstadt“: „Daß der noch verhältnismäßig junge Haydn der erste der drei Großen sein würde, die diese damals moderne, jugendfrische und lebensfrohe Musik mit der Urkraft der alpenländischen Volksmusik und der Hochkunst der Polyphonie in gewaltiger Synthese zur Wiener Klassik werden ließen, das konnte Werner noch nicht ahnen. Der alte Meister blieb als getreuer Hüter der alten polyphonen Kunst auf seinem Posten, wie es vor ihm seine großen Zeitgenossen J. S. Bach und G. F. Händel getan halten.“
Vergangen aber keineswegs vergessen …
In einem weiteren aufschlussreichen, anregenden Gespräch schilderte der Dirigent und Gründer des Budapester Purcell Chors und Originalklang-Ensembles Orfeo Zenekar, György Vashegyi, dass die Kompositionen und Schriften Joseph Haydns zündende Inspirationsquellen boten, ein „Zentrum für Alte Musik“ ins Leben zu rufen. Vashegyi, zentraler Fachmann der ungarischen Alte-Musik-Bewegung und -Szene erläutert, dass durch den Fund der Manuskripte Joseph und Michael Haydns, Werners oder auch Albrechtsbergers, die allesamt aus der Musikbibliothek der Esterházys stammen und in den Archiven der Budapester Nationalbibliothek lagen, ein regelrechter Begeisterungstaumel bei ihm ausbrach. Schon im Herbst 2021 wies Vashegyi darauf hin, dass das „… die Musikarchive, die im heutigen Ungarn zu finden sind, nahezu über 25.000 oder 30.000 Handschriften bergen. Im kurzen Gespräch mit Vashegyi, dem Dirigenten der Opernaufführung von Joseph Haydns „L‘infedelta dilusa“, „Die vereitelte Untreue“ oder „Liebe macht erfinderisch“, spürt man die Liebe und Beharrlichkeit für das Großprojekt Haydneum. „…Es sei dringlich, dass die Entdeckung, Digitalisierung, Kategorisierung, Analyse, Veröffentlichung und jetztzeitige Aufführung der Musik lang nicht beachteter Werke, erfolgt.“ Dieser historisch immens bibliophil-musikalische Schatz ist nach der Digitalisierung öffentlich zugänglich. Ihn für sich zu entdecken, heißt, aus einer vergangenen lebendigen Musikkultur zu lesen und lernen.
In zahlreichen Haydneum-Veranstaltungen hat György Vashegyi oft die Werke Gregor Joseph Werners (1693-1766) zu Gehör gebracht. Sein Oratorium „Job“ (1748) erklang erstmals beim 1. Haydneum-Herbstfestival 2021. Sein Oratorium „Der Gute Hirt“ ist 2020 auf einer Referenzaufnahme mit dem Purcell Chor und dem Orfeo Orchester, beim Musik-Label Accent erschienen. Beide Ensembles sind die Residenzensembles des Haydneums. Interpretiert wird „Der Gute Hirt“ auf Originalinstrumenten.
Ein Glücksfall ist, dass György Vashegyi im Sommer 2024 mit seinem Orfeo Orchester und Kompositionen von Werner nach Mainz zur 3. Barock Vokal Akademie vom 28. Juli bis 18. August kommt. Sie widmet sich den Themen: „Maria – geistliche Musik von Werner, Hasse, Fux“. Eine gelungene, europäische Kooperation mit dem Haydneum, Budapest.
dem Purcell Chor, Budapest Leitung, Vashegyi György
Haydns ganz besondere Messe für die heilige Cecilia
Die prachtvolle Eröffnung des diesjährigen, 3. Haydneum Herbst-Festivals fand in der glanzvoll restaurierten „Lovarda“, der königlichen Reithalle der Budapester Burg statt. Haydns „Cäcilienmesse“ (Missa Cellensis) in C-Dur für Solisten, Chor und Orchester zierte das Programm. 1766 übernahm Haydn feierlich auch die sakralen Kompositionen und Feierlichkeiten für die Familie Esterházy. Sein Vorgänger Werner war zuvor gestorben und hatte bis dahin das Privileg, für die kirchlichen Feiertage die Musik zu komponieren. Mit der „Cäcilienmesse“ trat Haydn als vollkommener Kapellmeister in den Dienst der kunstbeflissenen Esterházys.
Ergriffenheit war ebenso spürbar beim Erklingen des ersten Akkordes. Eine sinnlich-meditative Aura durchströmte die anmutig erhabene weiße Halle. Alte Musik-Spezialist Aapo Häkkinen, der das Helsinki Baroque Orchestra dirigierte, entfaltete in geschmackvoller Gestaltung der Partitur intensive Raumklänge. Die flirrende Leichtflüssigkeit des Kyrie erinnert an trippelnde Rokokohüpfer. Hier strahlen die hohen Stimmen des Chores. Festive spielerische Dialoge wechseln sich mit den Solisten ab. Die künstlerische Reife Haydns, das Schwere mit dem Leichten, das scheinbar Gefällige mit musikalisch ausgefeilten fugativen Elementen zu verbinden tritt in seiner Vollendung zu Tage. Er beherrscht die Formen des Hochbarock (Fugentechnik) ebenso wie den galanten Stil der frühen Wiener Klassik.
© Haydneum / Pilvax Films
Mit Pauken, Trompeten und filigranen Streichern erklingt das durchsichtig zum Himmel strebende „Gloria“, das im herrlichen „Gratias agimus tibi“ die durchschlagende Kraft des Chores offenbart. Im fantasievollen, beherrschteren „Credo“, welches immer wieder von Solostimmen durchzogen ist, es sind Einzel-Bekenntnisse des Glaubens!, vollzieht Haydn künstlerisch wahrhafte Sublimierung der sakralen Tonkunst. Das hochemotionale Tenorsolo „Et incarnatus est“ singt Tenor Benjamin Glaubitz mit inniger Anteilnahme.
Im „Sanctus“ und „Agnus Dei“ sind die Himmelsgesänge der musikalischen Erdverbundenheit gewichen. Haydn führt uns mit dunkleren Farben zurück in unser irdisches Dasein. Im „Dona nobis pacem“ lässt er die Menschen in seiner weit angelegten Doppelfuge mit Nachdruck (Pauken) um Frieden bitten. Für alle Geschöpfe dieser Welt. Der hervorragende Purcell Chor besticht durch seine klare Akzentuierung und farbgewaltige Artikulation.
Ágnes Kovács gestaltet gesanglich inspiriert und überzeugt mit ihrem erlesenen Sopran, der es vermag delikat zu phrasieren. Eszter Balogh (Alt) und der Bariton Julian Orlishausen ergänzen das superbe Gesangquartett. Ein glanzvoller Auftakt für ein ganz außergewöhnliches, den Tonkünstler Joseph Haydn zelebrierendes Herbst-Festival. Herzlicher, bewegter Applaus!
Am zweiten Festivaltag ist es noch kälter in Budapest. Eisiger Wind bläst unermüdlich, der Regen prasselt aufs Kopfsteinpflaster vor den Toren des ehemaligen Karmeliterklosters auf dem Burggelände in Budapest. Eine wilde, burleske Kammeroper, Joseph Haydns „L‘infedeltà delusa“, erwartet uns in der frisch renovierten, weißen Beethovenhalle des Klosters.
Liebe macht erfinderisch
Was für ein Wirrwarr! Was für eine Aufregung herrschte im Sommer 1773 auf dem feinen Prachtschloss der Familie Esterházy in Fertőd, Ungarn. Maria Theresia, Königin von Ungarn und Böhmen, kam zu Besuch um Opern und Marionettentheater-Vergnügungen zu genießen. In den Parkanlagen und Wegen glitzerte ausgestreutes Salz. Die Monarchin liebte Schnee. Illusion pur war wie am Wiener Hof angesagt. Eine Kutsch- und Schlittenfahrt mitten im Sommer also. Das prächtige ungarische Eszterházy Barock- Rokokoschloss im Versailles-Stil erbaut und die musikalischen Kostbarkeiten Joseph Haydns „L‘infedeltà delusa“ sowie die Marionetten-Oper „Philemon und Baucis“ erstrahlten neben vieler Festlichkeiten eigens für die Regentin. Maria Theresia zeigte sich überwältigt und verkündete damals lauthals: „Wenn ich eine gute Oper hören will, gehe ich nach Eszterházy …”.
Im Sommer 2023 gedachten die rührigen Haydneum-Macher dieser Ereignisse. 250 Jahre später also etablierte sich ein neues Festspiel für „Alte Musik und des Barock“: Das Haydneum Fertőd. Wie schon erwähnt ist Joseph Haydn der Namensgeber, der geistige Patron der 2021 durch die ungarische Regierung gegründeten Stiftung Haydneum – Ungarisches Zentrum für Alte Musik, das sich der Wiederentdeckung, Bewahrung und Verbreitung der ungarischen Musik aus der Zeit zwischen 1630 und 1830 widmet. Die geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Széchényi-Nationalbibliothek in Budapest.
Am zweiten, ereignisreichen Tag des 3. Budapester Haydneum-Herbstfestival erklang eben jene besondere burleske Kostbarkeit die zur Feierlichkeit Maria Theresias in Fertőd aufgeführt wurde: Haydns „L‘infedeltà delusa“. Am Pult stand der Initiator, Spiritus Rector des Haydneums, György Vashegyi. Als profunder Alte Musik-Kenner leitete er das exzellent aufgelegte Orfeo Orchester. Die Stimmgabel pendelte sich bei 430 Hz ein: sehr tief und wohlig warm im Klang. Diese bevorzugte Stimmung, Giuseppe Verdi und Nikolaus Harnoncourt bevorzugten sie, legten die besondere Wachsamkeit Vashegyi offen, was musikhistorische Genauigkeit betrifft. Vashegyi vermochte es, vollendet das tönende Zeitalter der Rokoko-Empfindsamkeit und klingende Vorboten der Wiener Klassik wachzurufen. Ebenso lockte er die kompositorische Sturm und Drang Phase Haydns aus der Partitur hervor. Im illustren Beethovensaal des Karmeliterklosters begegnen wir einer konzertant amüsant anmutenden, stilistisch der Commedia dell’Arte verbundenen Kammeroper. Das Milieu ist das Bauernvolk. Das mag Maria Theresia besonders erfreut haben: Kleidete sie sich nicht allzu oft gerne als Bäuerin auf Kostümfesten? Auch ihre Tochter Marie-Antoinette, die wie viele Adlige als Schäferin maskiert in den Schau-Bauernhöfen rund um Versailles lustwandelte, kommt in den Sinn. Dass die realen Bauern, der 3. Stand, sich 1789 in Paris erhoben und der Kopf Marie-Antoinettes rollte, sei am Rande bemerkt. In Haydns burlesken Ausflug „Untreue lohnt sich nicht“ klingen jedenfalls nur die urkomischen, für die Monarchin höchst unterhaltsamen Liebesverwirrungen der Figuren an. Beißende Sozialkritik, welche wir heute bei einer Inszenierung aus dem Stück heraushören oder – lesen könnten, blieb natürlich damals außen vor. Im Nachhinein, bei heutiger Lesart, drängen sich aber diese Gedanken auf, denn auch konzertant ist diese kleine Oper ein Zeitgeist atmendes Juwel mit Tiefgang.
Die fünf singenden Artisten sind eher Figuren als wahrhafte Charaktere. Vespina, verwandt mit Mozarts schlauer „Despina“ zieht die Strippen. Sie ist der heimliche Star in der Opern-Manege. Geschickt schlüpft sie in die tollsten, witzigsten Verkleidungen um die Ehe zwischen ihrem Bruder Nanni mit Sandrina einzufädeln. Deren Vater Filippo möchte nämlich seine Tochter mit dem reichen Nencio vermählt sehen. Durch allerlei Tricks und kurzweiliges Geschick führt Vespina den einfältigen Filippo hinters Licht. Er ist nur kurz beleidigt, hintergangen worden zu sein. Vespina bietet alles auf, was es gibt, sogar einen betrunkenen Deutschen oder eine komische Alte! Sie selbst angelt sich Nencio. Happy End für alle!
Haydn verzichtet keineswegs in seiner „L‘infedeltà delusa“ auf seine exquisiten Symphonien, die meisterhaft als Ouvertüre vor dem ersten Akt steht. Spritzig und luftig, ja mit filigranem Anstrich versieht Haydn sie. Die federleicht musizierte Sinfonia vor dem zweiten Akt offenbart die hohe Musizierfreude des Orfeo Orchesters. Mitreißend werden wir mit den exzellenten Musikern unter dem Dirigat von Vashegyi regelrecht in einen vorklassischen Klangsog hineingezogen. Aus dem prächtigen Sängerensemble ragte die neuseeländische Sopranistin Ella Smith (Vespina) hervor. Mit ihrem silbrig leuchtenden Sopran, ihrer fulminanten Komik und ihrem geschmackvollen Gestaltungswillen wird sie in Erinnerung bleiben. Mit rundem, farbigen Tenor glänzt Bernhard Berchthold (Filippo).
Gänzlich überzeugend singen Adriána Kalafszky die streitlustige Sandrina, Szilveszter Szélpál den liebreizenden Nanni und Zoltán Megyesi (Nencio). In das herrlich artikulierte Italienisch mischte sich ein kleiner Wermutstropfen: Es gab keinerlei englische oder deutsche Übertitel.
Das Haydneum ist mit seinem innovativen Herbst-Festival und seinen Festivals in spe ein wahrer Schatz in der europäischen Festivallandschaft. Eine wichtige kulturelle Institution mit Visionen und einer großen Zukunft. Eine Pilgerstätte zu Ungarns musikalischen Trouvaillen vergangener Epochen, ein internationaler Musenort, der begeistert und erfreut!
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A haven for Early Music and Baroque: the Haydneum in Budapest.
The Haydneum in Budapest, a center for Early Music and Baroque, is dedicated to the discovery and preservation of forgotten musical treasures from the 17th and 18th centuries in Hungary. The foundation is named after Joseph Haydn, who served as the Court Kapellmeister of the Esterházy family in Hungary from 1761 to 1790. The Haydneum serves as a kind of musicological treasure trove of the East, where significant finds of European music are meticulously examined, cataloged, and digitized.
Katalin Kim, a music expert and research officer at the Hungarian National Library, presents impressive scores and individual voices, including personal corrections by Joseph Haydn. The treasure also includes works by Michael Haydn, Joseph’s younger brother. These musical treasures were kept in the well-secured vaults of Buda Castle and are now being digitized at the Haydneum.
The Haydneum has already digitized about 300 scores, including works by Gregor Joseph Werner, Haydn’s predecessor at Esterházy Palace. The foundation plays a crucial role in the discovery, digitization, categorization, and analysis of musical works from the transition period from High Baroque to Classical.
György Vashegyi, the conductor and founder of the Budapest Purcell Choir, shares the inspiration behind Joseph Haydn’s compositions for the establishment of the „Center for Early Music.“ Vashegyi emphasizes the urgency of discovering and publishing previously overlooked works from Hungary’s music archives.
The 3rd Haydneum Autumn Festival opens with a performance of Haydn’s „Cäcilienmesse.“ The magnificent production in the royal riding hall of Buda Castle showcases Haydn’s artistic maturity and his mastery in combining heavy and light elements. The festival also presents Haydn’s chamber opera „L‘infedelta dilusa“ in the restored Beethoven Hall of the former Carmelite monastery.
The burlesque opera narrates the amusing love entanglements at the grand Esterházy family castle in Fertőd in the summer of 1773. Vashegyi conducts the Orfeo Orchestra with historical sensibility, evoking the era of Rococo sentimentality and Haydn’s Sturm und Drang phase. The performance features an impressive cast, including soprano Ella Smith as Vespina.
The Haydneum is establishing itself as a significant cultural institution in the European festival landscape. It provides access to Hungary’s musical treasures from past eras and creates an international muse destination with a visionary outlook on the future. The innovative Autumn Festival and other planned events make the Haydneum a pilgrimage site for enthusiasts and researchers of Early Music.